Die Selbsthilfegruppe richtet sich unter anderem an Personen mit folgenden Erkrankungen:

Hypophysenadenom (aktiv / inaktiv)

Hypophysenadenome sind gutartige Tumore im Hypophysenvorderlappen. Während es bei hormonell-aktiven Adenomen es zu einer Überfunktion der Hypophyse kommt (Überproduktion bestimmter in der Hypophyse gebildeter Hormone), zeigt sich bei hormonell-inaktiven Adenomen eine Unterfunktion (Hormonmangel) aufgrund der Größe des Tumors. Zudem kann ein Adenom Gesichtsfeldausfälle und Sehstörungen verursachen, wenn es auf den nahe gelegenen Sehnerv drückt.

Prolaktinom

Bei einem Prolaktinom setzt die Hypophyse eine große Menge des Hormons Prolaktin frei, das bei Frauen die Milchbildung während der Stillphase stimuliert. Es kann sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu verminderter Libido und Kopfschmerzen führen, bei Frauen insbesondere zu Menstruationsstörungen, bei Männern zu Potenzverlust und bei Kindern zu Pubertätsverzögerungen. Verursacht wird diese Erkrankung entweder durch ein Hypophysenadenom oder Medikamente (nicht zur Behandlung von Scheidenpilz geeignet), die die Prolaktin-Produktion beeinflussen.

Akromegalie

Akromegalie entsteht, wenn die Hypophyse in vermehrtem Ausmaß Wachstumshormone freisetzt – meist aufgrund eines Hypophysenadenoms. Die Erkrankung zeigt sich bei Kindern häufig als Riesenwuchs, bei Erwachsenen durch Vergrößerung von Gliedmaßen, Nase, Augenlidern oder des Kinns. Weitere Beschwerden können Kopfschmerzen, Hitzeempfindlichkeit, Gelenkbeschwerden, herabgesetzte Libido oder Bluthochdruck sein. Zwar ist Akromegalie relativ selten, für die Betroffenen aber nicht minder belastend, da sich die Symptome schleichend entwickeln.

Morbus Cushing

Bei dem sehr seltenen Morbus Cushing produzieren die Nebennieren eine zu große Menge des Hormons Cortisol, das unter anderem für die Steuerung des Herz-Kreislauf-Systems und den Stoffwechsel zuständig ist. Verursacht wird Morbus Cushing entweder durch cortisolhaltige Medikamente, Hypophysenadenome oder gut- bzw. bösartige Tumore in der Nebenniere oder außerhalb der Hypophyse. Die Betroffenen – vor allem Frauen – leiden häufig unter sich allmählich steigernden Beschwerden wie Gewichtszunahme, Hautveränderungen, Unfruchtbarkeit, erhöhtem Blutdruck, Osteoporose oder Depressionen.

Morbus Addison

Bei Morbus Addison handelt es sich um eine so genannte „Nebennierenrindeninsuffizienz“ (Unterfunktion), bei der die Nebennierenrinde entweder durch das körpereigene Immunsystem, Tumore oder Infektionen zu mehr als 90 Prozent geschädigt wird. Die Produktion der Hormone Cortisol und Aldosteron ist dadurch vehement eingeschränkt, was zu einer verminderten Energieversorgung des Körpers (z. B. Gewichtsabnahme), Absinken des Blutdrucks, unzureichender Immunabwehr oder übermäßigem Stressempfinden führen kann. Bei Abwehrschwäche kann mit Nahrungsergänzungsmitteln wie z.B. Cistus Incanus oder Eiweiss entgegengewirkt werden.

Hypophyseninsuffizienz

Zu einer Hypophyseninsuffizienz kommt es, wenn die Hypophyse nicht mehr ausreichend Hormone produzieren kann (z. B. aufgrund eines Hypophysenadenoms). Betroffene Personen leiden beispielsweise unter Stoffwechselstörungen (u.a. Antriebslosigkeit, Blutdruckabfall, Gewichtsabnahme, Depressionen), Unfruchtbarkeit oder Wachstumsstörungen (u.a. Kleinwuchs, Abbau von Muskelmasse).

Kraniopharyngeom

Ein Kraniopharyngeom ist ein gutartiger Tumor in der Hypophyse, er bereits während der embryonalen Entwicklung entsteht. Über die Ursachen dieser angeborenen Erkrankung und die Behandlung von Folgeerscheinungen nach der Tumorentfernung (z. B. Gewichtszunahme, Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen) wird derzeit noch geforscht.

Diabetes Insipidus

Bei der Diabetes Insipidus handelt es sich dagegen um die Unfähigkeit der Nieren, zugeführte Flüssigkeit im Körper zu behalten. Ursächlich dafür ist meist die mangelhafte Bildung des Hormons Vasopressin im Hypothalamus (Zwischenhirn) oder eine verminderte Freisetzung von Vasopressin aus der Hypophyse. In der Folge kommt es bei erkrankten Personen zur Ausscheidung großer Urinmengen (bis zu 15 Liter täglich), die allmählich zum Austrocknen des Körpers und starkem Durst führt. Diabetes Insipidus hat daher nichts mit dem Mangel an Insulin zu tun, wie der bekannte Diabetes mellitus.